„Du wirst uns fehlen!“
- michaelklos
- 8. Apr.
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Verabschiedung Klaus Michael Weber
Mit einem Empfang würdigte der BMYV die nun zu Ende gehende, 29-jahrige Präsidentschaft von Klaus Michael Weber. Eingeladen (und gekommen) waren einige Dutzend Leute, die intensiv mit dem BMYV-Chef zusammengearbeitet hatten. Weber legte Wert darauf, Menschen einzuladen, nicht Funktionen. „Menschen, die alle einen gleichen Wertekompass für gegenseitigen Respekt und Umgang miteinander haben“, wie er beschrieb. Mit allen Gästen würde er sogar in den Urlaub fahren und sich auf eine facettenreiche Zeit freuen.
Wie konnte es überhaupt zu so einer langen präsidialen Zeit kommen? Teilweise wurden heutige Funktionsträger des BMYV im Jahr seiner Wahl gerade einmal geboren … „Es war halt ständig etwas zu erledigen“, brachte es Weber auf den Punkt. „Wir hatten gemeinsam auch immer neue Ideen, den Verband weiter zu entwickeln. Und es kamen neue Gesprächspartner dazu. Aus diesen Gesprächen kamen neue Impulse, aus diesen Impulsen entstanden neue Projekte, aus diesen neuen Projekten entstand neuer Handlungsbedarf“, so Weber. Und damit war man wieder in der Kreativitätsspirale eine Runde weiter. Persönlicher Stil und die Qualität der Amtsausübung war auf beiden Seiten der Motor für ein konstruktives Miteinander. Wie im Fluge vergingen also 29 Jahre - „und noch immer ist nicht alles erledigt“, so Weber.
Einige Dutzend Ehrengäste erwähnte Weber persönlich, dazu viele ungenannte aus den Vereinen. Denn dort geht es immer ums Ehrenamt. „Unglaublich tolle Menschen“ habe er da kennen lernen dürfen. Großen Respekt habe hervor allen, die in den Vereinen Großes leisteten. Und weil man auch immer wieder neue, jüngere Ehrenamtler brauche, warf er einen besonderen Blick auf diese Aufgaben, die gerade jungen Menschen unglaublich viel für Leben und Beruf bieten können. „In keiner Gesellschaftsform wie im Ehrenamt gibt es die intensive Erfahrung im persönlichen Umgang, der persönlichen Reaktionen, die Rolle der unterschiedlichen Charaktere, das Austesten und Lernen von Führungsstilen, das Lernen von Team-Arbeit, der Umgang mit Verantwortung, die Erfahrung des demokratischen Scheiterns, das Erlebnis des Gestaltungserfolgs – alles Voraussetzungen für eine positive aktive Rolle in unserer Gesellschaft und eventuell auch für die Karriere. Ich finde, das Ehrenamt ist sexy“, so Weber. Logisch, dass sein besonderer Dank den früheren und aktuellen Präsidiumsmitgliedern des BMYV galt.
Viele der solchermaßen gelobten Menschen aus Behörden und Gesellschaft beehrten Klaus Weber nicht nur mit höchst individuellen Abschiedsgschenken, sondern auch salbungsvollen Worten. „Die Zusammenarbeit war geprägt durch Vertrauen und Kommunikation“, sagte etwa Heinrich Schoppmann (früher WSA Schweinfurt, heute Bundesverkehrsministerium). „Klaus Weber hatte lieber angerufen, statt Mails zu schreiben“, charakterisierte er ihn weiter. „Realismus und Weitsicht“ waren seine Stärke, mit der er auf die nautische Durchgängigkeit der Wasserstraßen für die Sportbootfahrer pochte.
Als „nicht selbstverständlich“ bezeichnete Stefanie von Einem vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA Donau-MDK) die Einladung von Behördenvertretern zum Abschied des Verbandspräsidenten. „Ehrenamtler - das sind Leute, die auch was machen wollen“, sagte sie und bedankte sich für die „konstruktive Zusammenarbeit“. Besonders imponierte ihr bei Webers Vorgehen, Dinge immer von vielen Seiten zu beleuchten. Und so habe auch sie sich mit dem vor ein paar Jahren vom Bundesverkehrsminister vorgelegten „Masterplan Freizeitschifffahrt“ intensiv beschäftigt. „Sie werden uns fehlen“, rief sie Weber zu.
Einer, der den nächsten Sportboothafen an der Donau bauen will, ist Ludwig Waas, der Bürgermeister von Niederwinkling (Lkr. Straubing-Bogen). „Ich wurde mit sehr großer Fachkompetenz beraten“, erinnerte er sich an den Auftakt seiner Kooperation mit Weber. Der scheidende Präsident hatte vorher neben einer ganzen Reihe von Wünschen an die Verbandsarbeit seiner Nachfolger auch einen persönlichen Wunsch geäußert. Denn Weber glaubt an die Realisierung des Hafenprojekts in Niederbayern: „Laden Sie mich zur Eröffnung ein?“, hatte er Waas gefragt. „Aber selbstverständlich“, antwortete der Bürgermeister. Waas ist ein besonderer Antreiber, der bei der Donau nicht nur von einer Lebensader, sondern auch von Lebensqualität für die Menschen spricht.
Eine beachtliche Zeit miteinander zu tun hatten Weber und der zwischenzeitlich pensionierte Thomas Daniel von der Wasserschutzpolizei. „Sie haben dem gesunden Menschenverstand Geltung verschafft“, blickte er auf die schwierige Corona-Zeit zurück. Ihn beeindruckte die offene und direkte Art der Kommunikation, „aber auch das Vier-Augen-Gespräch“. Gemeinsam hatten sie auf den Wasserstraßen da Konzept der Prävention initiiert. Man müsste mal - so sagen viele. „Bei Ihnen kam dann auch die Umsetzung“, so Daniel. Seit 20 Jahren gebe es daher die gemeinsame Kampagne „Sicherheit für Sportbootfahrer“, ein über die Ländergrenzen hinaus vorbildliches Projekt.
Ein anderes Projekt, das sich zum „Vorzeigemodell“ entwickelt hat, ist die Kooperation des BMYV mit dem Deutschen Wasserski- und Wakeboard-Verband DWWV, so dessen Präsident Dr. Günter Kuhnt. Beginn war wie so oft ein Gespräch, zu dem Klaus Weber eingeladen hatte.
Ebenfalls seit 20 Jahren besteht seitens BMYV eine Kooperation mit Gerhard Schreiber von der Versicherungsagentur Secur Maxx. Er brachte aus Anlass dieses Jubiläums zu Webers Verabschiedung auch noch eine deutliche Verbesserung der Versicherungskonditionen für die Kunden aus dem BMYV mit.
Eine ganze Reihe von Vereinen bedankte sich bei Klaus Weber für die in den vielen vergangenen Jahren erfahrene Unterstützung, nicht selten beim Bau von Sportboothäfen oder Anlegestellen. Mitgebracht hatten sie edle Tropfen, aber auch originelle Geschenke wie einen lebenslangen Stellplatz am Hafen.
„Ich hab’ keinen Schaden angerichtet“, war dann Weber schließlich zufrieden mit seiner Gesamtbilanz und stieß mit den Gästen auf den verdienten Ruhestand an.






















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